Umzug & Brause Sause

UPDATE: Jetzt auch mit Programm (s.u.)

Leute, wir hätten das natürlich irgendwie professionell ankündigen können, aber vermutlich lest ihr uns ja wegen unseres unprofessionellen Charmes. Jedenfalls sind wir jetzt hierhin umgezogen: zwangsbeglueckt.de

Der Grund dafür ist unter anderem unsere Schicki Micki Brause Sause am 23. und 24. Oktober im Dr. Seltsam. Gemeinsam mit Greatmade laden wir zu Lesung, Diskussion, Grafikdesign und Livefußballkultur nach Plagwitz — mit eigener Brause!

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Freitag 23.10.2015 – ab 17 Uhr
* 18.30 Uhr – analog-digitaler Liveticker ‪#‎RBLF95‬ und Bullshit-Bingo
* 20.30 – exklusive Vorverkostung „Reine Brause“
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Samstag 24.10.2015 – ab 13 Uhr
* 15 Uhr – Lesung von Blogtexten
* 17 Uhr – Weltpremiere: „Reine Brause“
* 18.30 Uhr – Talk mit Chemieblogger und Britt Schlehahn
* 20 Uhr – Pub-Quiz RBL-Edition

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Demnächst „Das Buch Dieter“?

Red Bull macht jetzt auch Bücher! Was sich wie ein schlechter Witz liest, ist tatsächlich wahr. Zuletzt erschienen einige Artikel über Benevento Publishing, das Red Bull-eigene Verlagshaus. Interessant fanden wir daran nicht, dass Mateschitz jetzt noch ein neues Geschäftsfeld aufmacht, auch nicht den Umstand, dass es sich dabei um ein recht altbackenes Gebiet im Vergleich zu Hochleistungsmotoren und solchen Kram handelt. Viel auffallender sind die Ähnlichkeiten zum Engagement im Fußball.

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Einfach nur guter Fußball

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Bild: Mixy Lorenzo/flickr unter CC by-nc-sa 2.0

Zwei Dinge (in weiser Voraussicht) vorab: Wir unterstützen ausdrücklich den Teil der RBL-Fans, die die Paten-Aktion initiiert haben, sie organisieren und sich daran beteiligen werden. Wenn aus der Nachbarschaft von Ernst-Grube-Halle und Zentralstadion über den einmaligen Besuch hinaus eine, oder viele kleine Beziehungen zwischen Geflüchteten und Fußballfans entstehen, dann wäre das mehr als wünschenswert. Auch dient die Beobachtung nicht dazu, Rasenballsport Leipzig und sein Sportmarketingkonzept als unzulässige, „fremde“ Ausnahme darzustellen – ganz im Gegenteil. In den ablehnenden Comments zur Aktion zeigt sich eine Argumentation, die auch etwas damit zu tun hat, wie im Hause Red Bull Fanszenen behandelt und Fußball vermarktet wird.
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Die Rote Revolution

In der Geschichte kennt sich Ralle Rangnick ja ganz hervorragend aus. Das bewies er schon, als er sich und anderen die Situation die Katar schönredete und dabei gleich mehrere Jahrzehnte Sport- und Politikgeschichte miteinander verband. Nun ein neuerlicher großer historischer Wurf. Von der Süddeutschen (Freitagsausgabe, 24.07.2015) auf den etwaigen Aufstieg von RB in die Erste Liga angesprochen, wollte der Seher Rangnick zwar kein konkretes Datum nennen, prognostizierte aber: „Irgendwann kommt der Tag, an dem in Leipzig so viele Menschen auf dem Marktplatz feiern werden wie seit der Wende nicht mehr.“

Genau gesehen ist das natürlich kompletter Quark. Wenn Rangnick mit dem schönen Wort „Wende“ den Herbst 89 meint, dann ist es nämlich ein leichtes Spiel, mehr Leute auf dem Markt zusammenzutreiben als seinerzeit. Die Demonstrationen fanden auf dem Augustusplatz und Ring statt; auf dem Markt sammelte allenfalls die Polizei ihre Truppen.

ADN-ZB Oberst 4.7.87 Berlin: Jubiläum-Festumzug. Innerhalb des großen Festumzuges durch das Stadtzentrum anläßlich des 750jährigen Stadtjubiläums wurde die Szene dargestellt, in der Karl Liebknecht am 9. November 1918 vom Balkon des Schlosses die sozialistische deutsche Republik ausgerufen hatte.

ADN-ZB Oberst 4.7.87 Berlin: Jubiläum-Festumzug. Innerhalb des großen Festumzuges durch das Stadtzentrum anläßlich des 750jährigen Stadtjubiläums wurde die Szene dargestellt, in der Karl Liebknecht am 9. November 1918 vom Balkon des Schlosses die sozialistische deutsche Republik ausgerufen hatte.

Solch ein Fauxpas verwundert, ist doch RB ein in der Stadt und Region langjährig verwurzelter Verein mit jeder Menge lokaler Expertise. Aber klar, bei all den Visionen kann einem das schon mal verrutschen. Denn was für Aussichten: Ralle ruft die Rote Republik aus! Vom Rathausbalkon! Dosen für alle! Inklusive Begrüßungsschluck für jeden Neuzugang! Das kann nur ganz nach dem Gusto des Gebieters sein: RB als das geilste Ding seit der Einführung der D-Mark. Die Rote Revolution (vulgo: RR) wischt alles beiseite, was bis dahin noch Bestand hatte; Politik war gestern, heute wird gefeiert. Hier wird Post-Demokratie ganz neu interpretiert.

Warten wir es aber mal ab. Große Feiern hatten schon ganz andere geplant. Das Politbüro in Fuschl am See hat zwar den Generalsekretär Rangnick mit allen Befugnissen ausgestattet, die Feierlichkeiten in die Wege zu leiten, doch Unwägbarkeiten sind da nie ausgeschlossen. Doch auch hier bieten sich andere historische Verweise an. Denn wie sagte schon der weitsichtige Honecker: „Den roten Fußball in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf!“.

Ralle: Schicksalsjahr eines Sportdirektorentrainers

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Bild: xtranews.de bei Flickr unter CC BY 2.0

Der Auftakt zur zweiten Saison in der zweiten Liga steht unmittelbar bevor. RB Leipzig startet morgen in Frankfurt gegen den FSV. Während das für einige Fußballfans recht früh im Sommer kommt, läuft am Cottaweg bereits seit 1. Juni alles auf Hochtouren. Schließlich geht es in eine Schicksalssaison – und mittendrin Sportdirektorentrainer Ralf Rangnick.

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Alternativ-Karaoke

1024px-Campino_03 Bild: Armin Kübelbeck, CC-BY-SA, Wikimedia Commons

Am Sonntag war Saisoneröffnung bei Rasenballsport Leipzig. Als besonderes Schmankerl konnte man bei der Zeitung mit den vier großen Buchstaben zehn Songs wählen, die von den Spielern und Trainern in der Arena zur Unterhaltung der Massen performt wurden. Wir waren weder über die Auswahl (langweilig) noch die schlussendlichen Sieger (Mitgröl-Schlager) überrascht, wollen diese Kritik aber auch nicht ohne eigene Vorschläge stehen lassen. Gedankt sei an der Stelle übrigens dem Düsseldorfer Stadion-DJ, der schon im September vergangenen Jahres ein paar inspirierende Vorschläge gesammelt hatte.
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RB Leipzig – Der feuchte Traum der Spätkapitalisten

Viel Bewegung derzeit beim nimmermüden Leipziger Wunschverein RB Leipzig. Pünktlich zum (den eigenen Ansprüchen hinterher hinkenden) Saisonabschluss wird  der Geldhahn wieder weit aufgerissen und Millionen Euros in den Orkus gejagt. Eine neue Mannschaft kommt, die alten Versager müssen gehen und werden verscherbelt. Dass man bei RB nicht zimperlich mit den eigenen Bediensteten umgeht und von kontinuierlicher Kaderbildung scheinbar wenig hält, kennt man ja schon aus den Jahren zuvor. Entsprachen Saisonergebnisse nicht dem Plan (eigentlich immer), mussten immer gleich die großen Würfe, die spektakulären Verpflichtungen, die übergroßen Testspielgegner her. Klar, das viele Geld und das Corporate Image verpflichten. Weiterlesen

Brüder zur Sonne, zur Brause!

Schon Kain und sein Geschwisteropfer Abel oder Friedrich Schiller, der Karl und Franz Moor bis zum bitteren Ende des Jüngeren aufeinander losgehen ließ, wussten: Freunde kann man sich aussuchen, seine Familie leider nicht. Diese schmerzliche Erkenntnis muss unlängst auch Salzburger Anhängern, denen der Spitzenreiter des österreichischen Rasenballsports zweifellos am Herzen zu liegen scheint, gekommen sein. Wie der österreichische Kurier berichtete, hallten während des nationalen Pokalhalbfinales am letzten Aprildienstag urplötzlich gerade in Sportstadien gemeinhin bekannte Fäkalvokabeln durchs weite Rund.

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Wo sind die Emotionen?

Tauscht man sich über den „modernen Fußball“ aus, bekommt man oft dieselbe Rechtfertigungsfigur geliefert. Kritikern, denen bestimmte Auswüchse der finanzgestützten Umbauten des Fußballgeschäfts aufstoßen, wird entgegnet, man solle mal ganz nüchtern auf die jahrzehntealten Trends der Sportvermarktung sowie auf die gesamtgesellschaftlichen Umstände, in denen Fußball stattfindet, schauen und schon würde alles Sinn ergeben; wäre leichter ertragbar. Im heutigen gesteigert kapitalisierten und kapitalisierbaren Fußballgeschäft gehe es ohne das große Geld eben nicht mehr, was wiederum zu dem schon fast zwingenden Schluß gemünzt wird, dass eigentlich nichts an millionenschweren Investments und börsennotierten Unternehmen als Eignern von Clubs vorbei führe. Ja, dass man ihnen fast schon Tür und Tor öffnen müsse, um die vielen segenreichen Gaben zu empfangen. Weiterlesen